Mittwoch, 27. Juni 2007

Schönheit

Der Mann ohne Eigenschaften, Robert Musil: »Ich glaube, man kann mir tausendmal aus den geltenden Gründen beweisen, etwas sei gut oder schön, es wird mir gleichgültig bleiben, und ich werde mich einzig und allein nach dem Zeichen richten, ob mich seine Nähe steigen oder sinken macht. Ob ich davon zum Leben geweckt werde oder nicht.«

Christian Morgenstern: »Schönheit ist empfundener Rhythmus. Rhythmus der Wellen, durch die uns alles Außen vermittelt wird. Oder auch: Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden.«

J.W. von Goethe: »Schönheit ist ein gar willkommen Gast.«
k- schließt sich "dem ewigen platzhirsch der [zamonischen] Klassik" (W.Moers über Ojahnn Golgo van Fontheweg) an.

Montag, 25. Juni 2007

Tod eines Insekts

Heute nach dem Aufstehen sah Krokowski eine Stechmücke die Wand zieren; sie saß dort ganz friedlich, doch Krokowski ist nachtragend und erinnerte sich an die Musik, die die Stechmücke in der Nacht gefühlte drei Millimeter neben Krokowskis Ohr mit ihren Flügeln fabriziert hatte.
Krokowski hatte diese Musik nicht überaus geschätzt und beschloß deshalb, das Insekt tot zu schlagen. Aus diesem Grund griff sie nach einem der herumliegenden Bücher und pirschte sich lautlos an die Stechmücke heran, um diese in einem gezielten Überraschungsangriff zu überwältigen. Langsam, langsam kam Krokowski näher - noch näher - bewege Dich langsam, Krokowski, und produziere keinen Lufthauch, sonst ist Dein Jagdglück, das Dir nun so nahe erscheint, daß Du schon fast die Hand zum Greifen ausstrecken zu können glaubst, dahin.
Krokowski hielt die Luft an, zog die Schultern hoch um den Kopf tiefer auf den Rumpf zu drücken, den Rücken leicht wie zum Sprung bereit gekrümmt; sie holt mit dem rechten Arm aus - und - JETZT!! Krokowski schlägt zu. Das Buch sauste auf die noch immer reglose Mücke herab, deren Eingeweide wie ihr restlicher Körper ohne weiteren Widerstand zerbarsten. Der mit dem in der Nacht erbeuteten Blut gefüllte Magen des Insekts erbrach sich auf Krokowskis Jagdinstrument, und über das Buch zog sich eine lange, dunkelrote Blutspur. Den Titel des blutverschmierten Buches gewahrte Krokowskis erst jetzt im Blutrausch des heimtückischen Sieges, als ihr Blick auf die Lettern des Titels fiel, wo folgendes geschrieben stand: "no death no fear - comforting wisdom for life"

Donnerstag, 21. Juni 2007

Stockhausen schuld an Klimaerwärmung!

Endlich (Dezember 1996) wissen wir es: Karlheinz Stockhausen ist mit seinem Hubschrauber-Quartett schuld an der Klimaerwärmung!

Deutsche Lieblingsredewendungen Part I

Krokowski liebt es, mit Redewendungen, variierten Redewendungen und Redewendungsbrocken um sich zu werfen. Ganz oben auf der Lieblingsliste stehen die folgenden:

"Was kümmert es die stolze Eiche, wenn sich das Borstenvieh an ihr wetzt."

"Jung gefreit hat früh gereut" sowie das englische Pendant "Marry in haste, repent at leisure"

und - vielen Dank an Katz&Goldt - "Der fette Vogel bricht den Ast"

Dienstag, 19. Juni 2007

Krokowski ist schlafkrank

Krokowski schläft und schläft und schläft... wie ein Stein.


Gegen Krokowskis Schlaftrunkenheit hilft nur eines (und auch dies ist in der Wirkung nur sehr beschränkt, hat aber hohen emotionalen Wert): Kaffee.

Hier nach dem Aufstehen. [Man beachte die Zeit]

Freitag, 15. Juni 2007

The Joy of Painting

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Krokowski liebt Bob Ross' "The joy of painting" schon seit zartem Kindesalter, als es noch hieß, morgens früh aufzustehen um sich in die Schule zu begeben und dort zwischen dem Integrieren und Goethes Iphigenie fürs Leben zu lernen. Mittlerweile hat Krokowski keinen Fernsehapparat mehr und damit auch kein BR alpha, keine Freude des Malens und keine Space Night mehr, allein Bob - the illusion of mist - Ross bleibt unvergessen.

Montag, 11. Juni 2007

Kulturelle Abartigkeiten oder: Körperproduktrecycling

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... denn wer fände das gar abartig, das alte Wasser vom Füßewaschen via Internet nach Japan zu verkaufen. Krokowski enthält sich auch hier der Kommentierung.

Polylog Polylux Körperrecycling Netzkultur Online Körper @ www.polylog.tv/videothek

Das schreibt Jan Böhmermann

... der Medienstar mit ganz viel Herz:

"B-Kehrt

Fazit: als Kirchentagsanlieger UND Mensch bin ich seit Ende der orangenen “God-Parade” in Köln (Rhein) ganz fest davon überzeugt, dass gelebter, gefeierter und gesungener Protestantismus die Wurzel allen Übels ist."

Das schreibt Krokowski:
Krokowski ist geschädigt von Kindergottesdiensterinnerungen, die sämtlich gefühlte 35 Strophen Tonleitern in Form von "Duuu hast uns Herrrr geruuuuuuuuufen und daaaarum sind wir hiiiier", und ebensoviele des abgenudelten "Komm Herr segne uns" beinhalten und schließt sich an den protestantischen Kirchenliedsdichterguru Gerhardt an, der einst schrieb: Nun laßt uns gehn und treten.


Belgien hat gewählt



Krokowski ergötzt sich, wie bekannt, an vielerlei Dingen, insbesondere jedoch - und dies schon seit längerem - an Wahlkampfplakaten, seien das mit an Fäkalien erinnerndes Braun verschmierte CDU-Plakate, die dazu auffordern, Farbe zu bekennen [hier ohne Fäkalien, dafür mit der Frage, seit wann die CDU ihr heimeliges Schwarz durch freudig-dynamisch-orange ersetzt hat und was dann das unschuldig-Weiß der Menschen rechts im Bild bedeutet] oder sonstige kreative Ergüsse.


Gestern also waren die nicht-existenten Belgier, genauer gesagt: Flamen und Wallonen dazu aufgerufen, sich an die Wahlurne zu begeben und wie vorausgesagt haben die flämischen Sozialisten ebenso wie die Liberalen verloren. Was die Sozialisten anbetrifft, mutmaßt Krokowski, daß es eventuell auch an ihrer Verpackung, sprich: dem Namen gelegen haben könnte, denn die flämischen Sozialisten hießen einst sp, nach einer internen Krise und langanhaltenden Diskussion entschlossen sie sich jedoch, sich zu reformieren und dies auch in einem neuen Namen widerzuspiegeln. Seitdem heißen sie sp.a - Abkürzung für "sp anders" und werben für sich mit der denkbar einfachsten Aussage, die Krokowski auch als Eigenmarke von Hochqualitativprodukten der Supermarktkette Rewe bekannt ist.


Krokowski fragt sich nun jedoch weiterhin, welch Gründe für die Niederlage der Liberalen VLD verantwortlich sein mögen. Liegt es gar an den Kandidaten, wie beispielsweise an Patricia Ceysens, der wir umstehende Neugeburt in der Welt der unnützen Straßenschilder verdanken? Krokowski fragt sich nebenbei: Was will uns dieses Schild mitteilen? Frauen in kurzen Röcken und mit hohen Absätzen hier nur erlaubt, wenn sie ihre rechte Hand zum Gruße erheben und sich dabei kokett in den Hüften wiegen? Eva Herrmann hätte ihre Freude daran, Krokowski nicht. Auf ihrer Internetseite www.patriciaceysens.be geht es Frau Ceysens aber letztendlich gar nicht um Röcke und High Heels [die ohnehin eine Lebensgefahr auf dem Kopfsteinpflaster flämischer Städte darstellen und deshalb nur von komplett schmerzunempfindlichen bzw. masochistisch veranlagten Menschen getragen werden können], sondern um Chemie (oder so ähnlich), denn Frau Ceysens erklärt uns die Welt wie folgt: C³ = O². Alles klar? "Mijn politiek project staat voor meer competitiviteit, creativiteit en connectiviteit: C³ -Deze drie ingredienten geven zuurstof O² aan de welvaart en het welzijn in Vlaanderen" - "Let's connect"
Krokowski sagt: Das ist Schleichwerbung für einen Mobilfunkanbieter. Oder einfach nur schlecht.

Samstag, 9. Juni 2007

Krokowski drischt Phrasen












...Geiz, auch bekannt als avaritia, ist bekanntermaßen eine der sieben Todsünden nach dem katholischen Glauben. Eindrucksvoll dargestellt hat das Hieronymus Bosch, in der tiefbayerischen schwarzkatholischen Grundschulerziehung wird dies dagegen meist beiseite gelassen, denn ansonsten würde eventuell beim Genuß von Tomatensuppe, die traditionellerweise aus Wasser in einem roten Teller besteht, die ein oder andere Frage aus unschuldigem Kindermunde aufkommen. Im tiefen Bayern wird der Fokus also eher auf luxuria und gula gelegt, Wollust und Völlerei.

Doch zurück zum Geiz. Gefolgt von einem medialen Aufschrei und genereller Verdammung rief einst die Elektrokette Saturn ihren Werbeslogan "Geiz ist geil!" aus und weckte damit nicht nur in Krokowski zahlreiche Assoziationen.
Geier sind geil, geifern ist geil, geigen ist geil, Geigenzählerbauen ist geil, Geiseldramen sind geil, geißeln ist geil und zu guter letzt eine offenkundige Wahrheit: Geist ist geil.












Ähnlich funktioniert das Ganze auch mit anderen beliebigen Adjektiven wie beispielsweise schön, nett, zuwider, schräg, unempfindlich, hirnverbrannt oder vernichtend. Ein Blick in das Wörterbuch Ihres Vertrauens genügt zum Phrasendreschen.
Krokowski drischt munter vor sich hin: schockieren ist schön, Schokoriegel machen schön, Schöffengerichte sind schön, scheffeln ist schön, Schonbezüge sind schön, schonen ist schön, Schönheitschrirurgie macht schön, Schonkost ist schön, sein Schopf ist schön, Schöpfkellen sind schön, Schornsteine sind schön, Schößlinge sind schön.

Saturn hat sich nun entschlossen, wieder hinaus aufs Feld der Phrasen zu gehen. "Geiz ist geil" ist abgedroschen, finden nicht nur die Meinungsmacher der Süddeutschen Zeitung. Viel Erfolg beim Dreschen wünscht Krokowski. Aber seien Sie nicht allzu enttäuscht, wenn am Ende wieder nur das üblich Hohle dabei herauskommt. Der beste Slogan ist ohnehin bereits als Marke von Colorwaschmittel und Spülmaschinensalz anzutreffen. Und manchmal braucht das Hirn ja auch Pause.


Ohne Worte

Freitag, 8. Juni 2007

Statt Graben in der Goldmine

Einst schlief Krokowski mit lateinischer Grammatik unter dem Kopfkissen; heute sind die Reader zu dick, um sie unters Kopfkissen zu legen [wir berichteten] - wobei sich dann natürlich auch die Frage stellen würde, ob es anstrebenswert sei, Reden von George Bush und Verteidigungsstrategien der Vereinigen Staaten per Traumtelepathie ins Hirn diffundieren zu lassen. Was die Lateinkenntnisse anbetrifft, hat die Traumtelepathie ohnehin gründlich versagt und sämtliche Kenntnisse sind ins Nichts abgewandert oder haben sich in den See des Vergessens gestürzt.
Ein Nürnberger Trichter dagegen wäre manchmal schon eine feine Sache... und ein bißchen Helligkeit im Kopf kann Krokowski als Sonnen- und Farbenfreundin sowieso brauchen.



Krokowski räumt ihren Computer auf

... und findet folgendes:



MAST DURCH LEBKUCHEN

"die winzige virenfamilie - drei waren sie nun an der zahl - hatte sich gerade gemütlich im munde des erkrankten niedergelassen. es waren sonnige zeiten für viren, es gab viel zu essen und viel zu tun. sie vermehrten sich prächtig, und es blieb nicht lange bei der kleinen dreiergemeinschaft. zu tausenden wuselten die geschäftigen schädlinge in ihrer angenehm warmen mundlandschaft umher. sie zerstörten allerhand und produzierten schleim ohne unterlass.

doch eines tages gab es einen lauten krach. die viren erschraken und blickten sich um. noch bevor sie einen klaren gedanken fassen konnten, wurden sie aus dem munde herausgeschleudert und prompt in einen anderen, nicht minder warmen, aufgesogen. ei fein, dachten sie sich, denn hier gab es noch keine viren. es war noch alles ganz frisch und unversehrt. noch mehr zu tun, noch mehr zu essen. und die sonne schien strahlend wie nie über ihnen zu lachen.

leider waren sie im munde eines schokomonsters gelandet. das schokomonster war verfressen und faul. es pflegte nur zu schlafen und vornehmlich schokolade zu essen , und die schokolade verschmierte und befleckte den ganzen schönen mund. die viren erstickten zu tausenden, verfingen sich in der klebrigen masse und verendeten qualvoll.
manche starben auch an überzucker.

und so endet die zivilisationsgeschichte des virenvolkes, dessen untergang ein kuss allein besiegelt hatte."

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alle rechte bei und vielen dank an dabrain


G 8 zum Letzten

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und das letzte Wort dazu hat: Jan Böhmermann

Montag, 4. Juni 2007

Niederschwelliger Wortwitz des Tages II

Niederschwelliger Wortwitz des Tages

Google-ätz

"Wir haben eben zu viele Gewalttäter"

Gut, Krokowski gibt zu, daß die Tagesthemen nicht unbedingt die beste Begleitkost zum Frühstück sind, seit sich im Rahmen der "Kinder sind Zukunft"-Tage Carla Zeller zu Krokowskis Lieblingsbrechkommentatorin und von der Mimik her als durchaus Adolf H. nachfolgegeeignet erwiesen hat.

Heute hatte Krokowski freilich ein Déja-vue Erlebnis beim Genuß von Tom Buhrows Gespräch mit dem Bundesinnenminister W. Schäuble über die Proteste und Ausschreitungen in Rostock, die sich gegen den G8 Gipfel richteten.

Schäuble (theoretisch auf alle BürgerInnen anwendbar, diesmal aber auf die randalierenden G8-Demonstranten bezogen):

"Das sind schlimme Verbrecher"



Krokowski denkt an nebenstehendes Szenario:


Schäuble fährt fort:

"... und gegen die muß mit aller Härte vorgegangen werden." - Wie das eben vordermals schon der Amtsvorgänger tat...



Krokowski findet: Wenn schon Verbrecher bekämpfen, dann doch bitteschön richtige und richtig und ruft deswegen im Internat von Dr. Freund an, auf daß dieser Tim, Karl, Klößchen und Gabi auf ihren Drahteseln nach Heiligendamm schicken möge.




Heiliger Damm. Heilig ge-achtete Kuh oder auch: holy cow! Hier kommt Wissen ins Spiel: "Hexen stehen immer zwischen Birken" - hier nicht hilfreich - und "Kühe fressen für ihr Leben gern Melonen" - Treffer. Was also könnte man auf dem Heiligendamm besser finden als hinter kilometerlangen Zäunen tagende Melonenverschieber... Schäuble sagt: "Wir haben eben zu viele Gewalttäter." Krokowski sagt: Ein Fall für TKKG.

Sonntag, 3. Juni 2007

Niederschwellig

Krokowski ruft den Club für Freunde des niederschwelligen Wortwitzes aus.

Krokowski in der Goldmine



Seit einiger Zeit steigt Krokowski jeden Tag in eine Goldmine hinab, doch nicht etwa aus solch trivialen Gründen, wie sich beispielsweise Gold für edle Geschmeide zusammen zu raffen, sondern um ihr* Wissen zu verbreitern, einzelne Gebiete zu vertiefen und insgesamt den Wissenslevel zu erhöhen. Klingt absurd. Ist es auch.

Wenn Krokowski nämlich in der Goldmine zu graben anfängt, stößt sie auf doppelte Zeitungsartikel, Reden von George W. Bush, "geheime" Korrespondenzen des Attorney Generals an den Prime Minister, in denen festgestellt wird, daß ein Regimewechsel im Irak nicht alleiniges Ziel einer Militäraktion sein darf etc. Krokowski meint: sehr geheim, ja. Krokowski geht aus der Goldmine und schaut auf das Schild, das am Eingang steht: "Armed conflicts and the law". Das soll eine Goldmine sein? Krokowski geht wieder ein Stück hinein und bohrt Hammer und Meißel in die Wand, als ihr "The Warrior's Honor" entgegenspringt, ein 70seitiges geschwätziges Monster, das Krokowski "Boutros-Ghali"-schreiend anfällt und sie in einem Meer aus nichtssagendem Geblubber zu ertränken droht. Krokowski japst, schnappt nach Luft. Wird sie es schaffen, sich vor "The Warrior's Honor" zu retten, das mittlerweile das "I.C.R.C. delegate" Schwert gezückt hat und es um Haaresbreite an Krokowskis Ohr vorbeisausen läßt? Krokowski rennt.

Krokowski fällt ins Koma und träumt. Vor ihr steht ein grauhaariger Prophet, auch bekannt als Professor W. Sein Erscheinen ist - wie stets - unvorhersehbar, Krokowski hatte lediglich einen der üblichen Priester erwartet. Und so spricht der Prophet:

"Ob Sie die 2000 Seiten der Reader für die Klausur beherrschen müssen? Was die Reader anbetrifft, so sollten Sie folgendes wissen: Sie können an beliebiger Stelle zu graben anfangen, Sie werden überall auf Gold stoßen. Die Reader sind eine Goldmine."

Kulturelle Unterschiede

Kulturelle Unterschiede observiert Krokowski sehr gerne, um bereits vorhandene Stereotype zu perpetuieren beziehungsweise um sie durch neue, noch klischeehaftere Klischees zu ersetzen. Heute geht es um das Volk der Japanesen. Doch sehen Sie selbst:























Krokowski enthält sich der weiteren Kommentierung.