Montag, 30. Juli 2007

Krokowski geht ins Kino, Teil I

- Eine Leiderfahrung, in mehreren Teilen geschildert.-

Krokowski wollte unlängst nicht denken, nichts tun; kurz: sie hatte das Bedürfnis nach seichter Unterhaltung und beschloß deshalb, ins Kino zu gehen. Aus diesem Grund warf Krokowski also einen kurzen Blick auf eine Übersichtsseite im allwissenden Internet, auf der die Filmtitel mit Aufführungsort und –uhrzeit verzeichnet waren.

Doch auch wenn das Internet allwissend ist, so ist es doch nicht allinformierend: Es behält so manch wichtiges Detail für sich, wie Krokowski feststellen durfte, als sie die Kinokarte erwarb und dabei von der Kassiererin informiert wurde, daß der von ihr zu sehen gewünschte Film im Rahmen des besonderen Formates namens „CineLady“ laufe. Viel Spaß wünsche sie Krokowski dabei.

Hier sei ein kurzer Exkurs über Namen von Lichtspielhäusern angebracht. Hießen diese einst noch Ufa-Palast oder, sofern die Betreiber zum Palastbau nicht größenwahnsinnig genug waren oder einen entsprechenden Nachnamen trugen, Kino Klein, Lindentheater oder Casablanca, so ist heute der Einfallsreichtum der Namen indirekt proportional zur Größe der Leinwand, wie Namen wie Cinemaxx, Cineworld, Cinestar und Cinecine zeigen.

Bösen Zungen, die behaupten, diese indirekte Proportionalität zwischen Größe und Einfallsreichtum sei auch anderswo anzutreffen, soll hier kein Gehör geschenkt werden. Krokowski stellt einzig zur Verteidigung der Größe fest, daß die deutsche Sprache zwar den Begriff des „Giftzwerges“, nicht jedoch den des „Giftriesens“ kennt.


So war Rübezahl zwar groß, aber nicht giftig. Warum Krokowski bei der Erwähnung des Namens „Rübezahl“ stets an Karotten, nicht aber an Rüben denken muß, soll hier ebenfalls nicht Gegenstand der Ausführungen sein.

- Ende des Exkurses -


Krokowski war also ganz unvermittelt in die CineLady geraten, und noch während sie ihr Wechselgeld einsteckte, sann sie über den Namen der Veranstaltung nach, der sie nichts Gutes ahnen ließ und leises Unbehagen, verbunden mit einem kurzen Frösteln, machte sich in ihr breit.


Ob Krokowski mit ihrem Unbehagen recht behält oder einfach nur paranoid ist und während der Vorführung den Partner ihres Lebens trifft, sich alternativ zum kurzfristigen Amoklauf entschließt oder Michael Glos in den Nacken hustet, erfahren Sie in Kürze an eben dieser Stelle. Bleiben Sie also dran, denn es wird viel passieren - im Krokowskihof.