Donnerstag, 14. Mai 2009

EDE wieder wählbar!

Als alte Freundin des großen Stoibers, Königs Edmund I, Herrscher über den zehnminütigen Münchner Hauptbahnhof, hat sich Krokowski sehr gefreut, zu erfahren, daß EDE am 7. Juni auch bei den Europawahlen antreten wird. Edmund Stoiber berät ja schon seit einiger Zeit die EU-Kommission in Fragen des Bürkokratieabbaus und hat dort sicherlich zahlreiche Erfahrungen mit Brüssel gesammelt, zum Beispiel wo es die besten Fritjes und wo es die besten Waffeln gibt. Wieder heim nach Bayern gekommen, berichtet er gelegentlich im Bayerischen Landtag von seinen Eindrücken, daß in Brüssel "nicht Gürtel oder Hosenträger ausreichen, sondern beides gefordert wird und darüber hinaus Hemd und Hose noch mit Reißzwecken verbunden werden sollen". Stoiber hingegen glaubt, "dass wir mit dem Gürtel alleine hinkommen." (Süddeutsche Zeitung, 24. 06. 2008)
Ja, von zu vielen Fritten, Waffeln und dem hochprozentigen belgischen Bier kann man in der Tat gewichtlich zulegen.

Nun tritt EDE also zur Europawahl an, und bekennt sich nach den Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung "in den Programmgrundsätzen [...] zu dem Ziel, die Sprachenpolitik der Europäischen Union zu verändern. [...] Da das Englische die Muttersprachler privilegiere und somit Ungleichheiten schaffe, die sich auch politisch auswirken, sei es als Medium nicht geeignet."

Ähnliches hatte sich Krokowski schon gedacht. Viel besser als auf Englisch zu radebrechen ist es natürlich, die oberbayerische Mundart zur neuen Sprache für das europäische Gemeinwesen zu deklarieren! -- Enthusiasmus bei Krokowski -- Freilich, wir müssten das Oberbayerische alle von Grund auf als Fremdsprache lernen; freilich, der oberbayerische grantelnde Eingeborene ist durchaus etwas wortkarg, so daß es auch bei längerem Aufenthalt den "Zugroisten" schwer fällt, sich sprachlich zu assimilieren. Gerade hierdurch entstünde jedoch eine ungeahnte Gleichberechtigung unter den Oberbayerisch-Fremdsprachlern. Zudem würde die Charakterisierung als "Zugroister" fürderhin weitere ungeahnte Nuancen der Zuwanderungsfragen in die politische Diskussion einbringen.

Was? Was war das in der nächsten Zeile? "EDE schlägt die 'neutrale' und seit 1954 von der UNESCO anerkannte Plansprache 'Esperanto' als gemeinsame Verständigungsgrundlage vor" (Bundeszentrale für politische Bildung)? Esperanto? Stoiberchen, das geht nicht, auf Esperanto wirst Du niemals so schöne Reden wie damals Anno Tobak halten können, Ede, hast Du Dir das wirklich gut überlegt? Ede? ---

Ernüchterung bei Krokwoski. EDE steht gar nicht für Edi Stoiber, sondern für "Europa - Demokratie - Esperanto". Ach so. Aber eventuell ist Edi Stoiber ohnehin bei diesem "Anti-äh-Bürokratie-Dings" (Financial Times Deutschland, 02.03. 2009) besser aufgehoben.