Montag, 11. August 2008

Feinkost

In regelmäßigen Abständen von etwa drei Jahren liest Krokowski in diversen Zeitungen und Nachrichtenmagazinen von den unglaublichen Nährwertqualitäten von Insekten, die dort zumeist als Nahrungsmittel des 21. Jahrhunderts propagiert werden. Folglich war auch Krokowski einst versucht, gegrillte Käfer auf asiatischen Straßenständen zu probieren, denn schließlich ist der Genuß von Käfern auch nicht seltsamer als der Genuß von kaltem Fisch in Klebereis mit Alge; ein Gericht, das Krokowskis Großmutter wohl noch dem Müll überantwortet hätte.

Wenig überaschenderweise schmeckten die gegrillten Käfer nicht wie Frosch, Schlange und andere Nahrungsungewöhnlichkeiten, also nicht nach Hühnchen, sondern schlicht nach Gegrilltem. Jedenfalls beim ersten Reinbeißen. Auf die genauere Beschreibung des späteren Geschmacks soll an dieser Stelle aus Rücksicht auf die geneigte Leserschaft verzichtet werden; Käfer aß Krokowski jedenfalls nach diesem kulinarischen Erlebnis nur noch dann, wenn sie in München war und Lust auf Edelpralinen der genannten Marke hatte.

Ehemals lebende Käfer und sonstige Insekten sollen nun gesund und von hohem Nährwert sein, da sie über einen hohen Proteinanteil verfügen, was über den undezenten Insektengeschmack hinweghelfen sollte. Krokowski mag aber trotzdem keine extra-Proteine in der Suppe und bevorzugt auch in Anbetracht der aktuellen Lebensmittelknappheit Gewürze, die keine Beine haben, in ihrer Lachscremesuppe.