Donnerstag, 26. Juli 2007

Notoperation: Leokadja Begbick hat sich das Bein gebrochen

Seit Krokowski - nun schon beinahe seit drei Wochen - an der Ruderbank der Galeere sitzt, wartet sie jeden Tag darauf, endlich auch einmal Leokadja Begbick, der gestrengen, aber gerechten Herrscherin, sozusagen der Kleopatra der Galeere im Treppenhaus zu begegnen.

Bislang sah Krokowski die große Leokadja Begbick nämlich nur im galeereninternen Mitteilungsblättchen, das jeden Monat neu von den Erfolgen und Liebenswürdigkeiten der Galeere, ihren Sklavenpeitschern, Taktgebern und ab und an auch von handverlesenen, natürlich nur im höchsten Grade loyalen Mitgliedern des gemeinen Rudervolkes berichtet. Meistens jedoch schwärmt das galeereninterne Drecksblatt von Leokadja Begbick, ihrer Grazie, ihren hoch verdienten Ehrungen und berichtet von ihrem Ergehen. Dabei sehen wir Leokadja regelmäßig auf der eigenen "Leokadja"-Doppelseite in repräsentativem Farbdruck, wie sie frisch vom Frisör kommt, der leider vergessen hat, ihr den eigens angefertigten Motorradhelm aus engelsblondem Kinderhaar abzunehmen. Oh Leokadja Begbick, Du Schrulle, laß uns Dir huldigen!

Auch in ihrem stolzen Alter von 81 18 Jahren schaut Leokadja noch immer wie frisch von der Alm aus und ein jeder, der sie sieht, verliert sein Herz für immer an die Unvergleichliche, unsere Königin der Herzen. So ist es kein Wunder, daß Leokadja auch in all den Gesprächen, die auf der Galeere geführt werden, stets - und sei es auch nur in Gedanken - präsent ist, denn sie hat uns alle im tiefsten Herzen berührt, ihr Bild hat sich unauslöschlich in unsere Seelen eingebrannt und wir huldigen ihr aus freien Stücken.



So mag es also nicht verwundern, daß Krokowski, die die große Leokadja bislang nur im Huldigungsblatt bewundern durfte, lange schon darauf erpicht ist, der Grande DAme einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Diese Träume haben sich vorerst jedoch zerschlagen, denn wie eine große überregionale "Zeitung" letzte Woche berichtete, stürzte Leokadja Begbick auf der Treppe zur Oper und brach sich das Bein, woraufhin umgehend eine Notoperation anberaumt wurde. Wie sollen wir nur ohne sie rudern?

Krokowski sagt: Aufstieg und Fall der Leokadja Begbick.
Der große Dichter und Maler F.W. Bernstein dagegen sagte einst sinngemäß:
"... sie müssen entschuldigen, wir kommen nur, um zu huldigen.
Sie sind der Größte im ganzen Revier - wo gibt es Bier?"