Dienstag, 11. August 2009

Star Wars

Krokowski hatte nicht die Zeit, das Lichtschwert zu ziehen, als sie Darth Vader sah. Der Schreck war ihr durch die Glieder gefahren, und die Schockstarre verging erst, als sie einen Bruchteil einer Sekunde später bemerkte, daß Darth Vader versteinert war. Glück gehabt.

Schweizer Bundesfeiertag in Berlin

Recht clever findet es Krokowski von den Schweizern, erst ein wenig Gras über die Streitigkeiten aufgrund der Äußerungen von Peer Steinbrück wachsen zu lassen, der in Hinblick auf das Schweizer Bankgeheimnis "statt zu Zuckerbrot" auch gerne mal "zur Peitsche greifen" wollte und später Österreich und die Schweiz mit Ouagadougou verglich, einer Stadt, die Krokowski zuvor weder zu kennen noch zu schreiben imstande war.

Burkina Fasos Botschafter war anschließend beleidigt, die Schweizer jedoch revanchierten sich erst deutlich später - und dies in überaus subtiler Weise, wie Krokowski findet: An ihrem Bundesfeiertag am 01. August stellten sie etliche mit der Schweizer Nationalflagge bemalte Kühe auf die Wiese vor ihre Botschaft in Berlin - und diese liegt bekanntermaßen direkt neben dem Kanzleramt. Daß es dabei reiner Zufall sein soll, daß die Hintern der Kühe ausgerechnet zur Kanzlerin zeigten, mag Krokowski nun wahrlich nicht glauben. Letztlich bleibt der - pardon: - Mist der Minister eben auch an der Chefin hängen.

Donnerstag, 14. Mai 2009

EDE wieder wählbar!

Als alte Freundin des großen Stoibers, Königs Edmund I, Herrscher über den zehnminütigen Münchner Hauptbahnhof, hat sich Krokowski sehr gefreut, zu erfahren, daß EDE am 7. Juni auch bei den Europawahlen antreten wird. Edmund Stoiber berät ja schon seit einiger Zeit die EU-Kommission in Fragen des Bürkokratieabbaus und hat dort sicherlich zahlreiche Erfahrungen mit Brüssel gesammelt, zum Beispiel wo es die besten Fritjes und wo es die besten Waffeln gibt. Wieder heim nach Bayern gekommen, berichtet er gelegentlich im Bayerischen Landtag von seinen Eindrücken, daß in Brüssel "nicht Gürtel oder Hosenträger ausreichen, sondern beides gefordert wird und darüber hinaus Hemd und Hose noch mit Reißzwecken verbunden werden sollen". Stoiber hingegen glaubt, "dass wir mit dem Gürtel alleine hinkommen." (Süddeutsche Zeitung, 24. 06. 2008)
Ja, von zu vielen Fritten, Waffeln und dem hochprozentigen belgischen Bier kann man in der Tat gewichtlich zulegen.

Nun tritt EDE also zur Europawahl an, und bekennt sich nach den Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung "in den Programmgrundsätzen [...] zu dem Ziel, die Sprachenpolitik der Europäischen Union zu verändern. [...] Da das Englische die Muttersprachler privilegiere und somit Ungleichheiten schaffe, die sich auch politisch auswirken, sei es als Medium nicht geeignet."

Ähnliches hatte sich Krokowski schon gedacht. Viel besser als auf Englisch zu radebrechen ist es natürlich, die oberbayerische Mundart zur neuen Sprache für das europäische Gemeinwesen zu deklarieren! -- Enthusiasmus bei Krokowski -- Freilich, wir müssten das Oberbayerische alle von Grund auf als Fremdsprache lernen; freilich, der oberbayerische grantelnde Eingeborene ist durchaus etwas wortkarg, so daß es auch bei längerem Aufenthalt den "Zugroisten" schwer fällt, sich sprachlich zu assimilieren. Gerade hierdurch entstünde jedoch eine ungeahnte Gleichberechtigung unter den Oberbayerisch-Fremdsprachlern. Zudem würde die Charakterisierung als "Zugroister" fürderhin weitere ungeahnte Nuancen der Zuwanderungsfragen in die politische Diskussion einbringen.

Was? Was war das in der nächsten Zeile? "EDE schlägt die 'neutrale' und seit 1954 von der UNESCO anerkannte Plansprache 'Esperanto' als gemeinsame Verständigungsgrundlage vor" (Bundeszentrale für politische Bildung)? Esperanto? Stoiberchen, das geht nicht, auf Esperanto wirst Du niemals so schöne Reden wie damals Anno Tobak halten können, Ede, hast Du Dir das wirklich gut überlegt? Ede? ---

Ernüchterung bei Krokwoski. EDE steht gar nicht für Edi Stoiber, sondern für "Europa - Demokratie - Esperanto". Ach so. Aber eventuell ist Edi Stoiber ohnehin bei diesem "Anti-äh-Bürokratie-Dings" (Financial Times Deutschland, 02.03. 2009) besser aufgehoben.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Europarat erklärt der katholischen Kirche den Krieg

"Die Religionen müssen alle Tolleriret werden und mus der fiscal mehr das Auge darauf haben das keine der andern abbruch Tue, den hier mus ein jeder nach Seiner Fasson Selich werden."

Nein, Krokowski hat nicht die Rechtschreibung verlernt. Krokowski zitiert lediglich den Alten Fritz, der obigen Satz 1740 als Randverfügung niedergeschrieben hatte. Generell hält es Krokowski auch mit dieser Maxime, doch kann sie sich heute freilich nicht enthalten, ein wenig über christliche Fundamentalisten zu spotten, auch wenn diese natürlich Spott von allen Seiten einheimsen und folglich Krokowskis Spott nicht bedürften.

Von Google Ätz Ads geleitet, kam Krokowski auf die Seite der "Aktion Kinder in Gefahr" (an sich kannte Krokowski solche Seiten nur aus dem amerikanischen Raum, beispielsweise aus Massachusetts), die vor den Gefährdungen der Kinder durch Bravo, Verhütung und Homosexualität warnen will. Krokowski durfte dort ferner lesen, der Europarat habe der katholischen Kirche den Krieg erklärt, da der Europarat festgestellt habe, daß die Religionsfreiheit nicht unbeschränkt sei. Folgendes hat der Europarat in seiner Recommendation (!) 1804 verabschiedet: "Such freedom [Freedom of Religion; Anmerkung v. Krokowski] is not unlimited, however: a religion whose doctrine or practice ran counter to other fundamental rights would be unacceptable. In any case, the restrictions that can be placed on such freedom are those that “are prescribed by law and are necessary in a democratic society in the interests of public safety, for the protection of public order, health or morals, or for the protection of the rights and freedoms of others” (Article 9.2 of the Convention). 17. Nor may states allow the dissemination of religious principles which, if put into practice, would violate human rights."
Daß die Religionsfreiheit in der Tat nicht ganz uneingeschränkt ist, kann einem eigentlich schon jeder Jurastudent und jede Jurastudentin im zweiten Semester erklären. Falls diese Einsicht jedoch eine Kriegserklärung darstellt, freut sich Krokowski schon auf die nächsten Kriege. Sonderlich blutig wären die nämlich bestimmt nicht.

Für die "Aktion Kinder in Gefahr" freilich beginnt damit "die Guillotine zu fallen", sie schreibt folgendes: "Die neue Charta [Die EU-Grundrechtcharta, die bislang unverbindlich ist und nichts mit dem Europarat zu tun hat; Anmerkung von Krokowski] sieht auch das Recht vor, zu heiraten und eine Familie zu gründen, ohne sich festzulegen, daß es sich um einen Mann und eine Frau handeln muß, wodurch die Homosexuellen berechtigt sein werden, zu heiraten und Kinder zu adoptieren, um so mehr als sie keine Diskriminierung zu erwarten haben wegen des Rechtes auf freie sexuelle Orientierung. Weiter gibt es das Recht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen – [...] [Oh nein! Seit wann? Wieso? Wo bleibt die Pflicht zum "Du hast uns Herr gerufen"-singen im Kindergottesdienst?; Anmerkung von Krokowski]. Dann ist da noch die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau „in allen Bereichen“ einschließlich der Religion, was die katholische Kirche den Feministen zu verdanken hat".[Mensch, das hat ja lang gedauert, bis die Fundamentalisten den FeministINNEN danken, aber besser spät als nie; Anmerkung von Krokowski]

Jaja, wir haben genug gehört von der "Aktion Kinder in Gefahr" in diesem Kontext. "Diskriminierung" scheint das Lieblingswort der "Aktion Kinder in Gefahr" zu sein; es taucht bevorzugt im Kontext mit Homosexualität auf, beispielsweise im obigen Text oder hier oder dort. Die Argumentation ist dabei folgende: Gott hat uns den freien Willen gegeben. Deshalb können sich Homosexuelle dafür entscheiden, "auch eine christliche Ehe mit einem Menschen des anderen Geschlechts einzugehen"; vergleichbar mit demjenigen, "der Diät macht" und "durchaus dazu imstande [ist], auch wenn er permanent Hunger verspürt." Wird dem entgegengehalten, daß Homosexuelle wohl meist keine Ehe mit einem andersgeschlechtlichen Menschen eingehen wollen, wird ihnen nach Ansicht der "Aktion Kinder in Gefahr" der freie Wille aberkannt.

An dieser Argumentation findet Krokowski einiges sehr amüsant: zuerst natürlich die Rede vom freien Willen, der in der ganz eigenen Logik der Fundamentalisten dazu da ist, über alle Abgründe zu den Zwängen und Dogmen nicht der Kirche, sondern der Fundamentalismus zu tragen. Für die "Aktion Kinder in Gefahr" ist der freie Wille freilich eine Einbahnstraße, denn folgende Argumentation ist wohl kaum schlagkräftig: "Aktion Kinder in Gefahr", betätigt euren freien Willen (und die Nächstenliebe), übt euch in Toleranz! Wie, ihr könnt nicht, das ist gegen eure Überzeugungen? Habt ihr keinen freien Willen?

Aber zur Nächstenliebe, denn am amüsantesten ist ohnehin die Aufforderung an die Homosexuellen, die christliche Ehe einzugehen. Schwule, Lesben, auf in die christliche Ehe!! Und keine Angst, denn da soll ja nach Ansicht der katholischen Kirche ohnehin nichts Sexuelles stattfinden, höchstens zur Nachkommenserzeugung. Und die müsste die "Aktion Kinder in Gefahr" dann ja wieder schützen. Man sollte ihr nicht zu viel zumuten.

Donnerstag, 23. April 2009

Kurzrezension zum FAZ-Comic "Archetyp"

Über weite Strecken von Wogen des Königschen Einfallsreichtums getragen, strandete der Archetyp am Ende in seichten Gewässern.

Dienstag, 17. Februar 2009

Eiswürfel zu Fasching

Lang ist es nicht mehr hin, bis - wahlweise nach Region - Karneval beziehungsweise Fasching ist und Krokowski von Karnevalsumzügen, Prunksitzungen, Konfetti und Bonbons in hübschen Farben mehr oder weniger erfreut werden wird. Hauptsaison folglich für allerlei Kostümverleiher. Da ja aber nicht ständig Karneval ist, verdienen manche Kostümverleiher noch ein wenig dazu, indem sie einen Mietservice anbieten. Aber sag mal, Kostümverleih im Bild, hälst Du es wirklich für sinnvoll, auch Eiswürfel zu vermieten?

Freut sich auf die Rückgabe,

Krokowski

Donnerstag, 5. Februar 2009

Theiresias und Krokowski auf Reisen: Heute: Niagara Falls, Kanada oder: Die vierte Dimension

Nachdem Theiresias und Krokowski vor längerer Zeit bereits die Vereinigten Staaten besichtigt hatten, beschlossen sie, auch mal Kanada einen Besuch abzustatten. Kanada stellten sich Theiresias und Krokowksi nach dem Besuch etlicher Michael Moore-Filme ungefähr so wie die Vereinigten Staaten vor, nur in cool und gut, da man in Kanada den Orangensaft nicht in Gallonen, sondern in Litern kauft; keine Meilen, sondern Kilometer fährt und folglich auch keinerlei Umrechnungsprobleme mit dubiosen Zwölfersystemen hat, wenn man jemandem erklären möchte, wie hoch man gewachsen ist. Politik? Gesundheitswesen? Jaja, mag sein, da war noch was, das Michael Moore so toll fand. Aber Theiresias und Krokowski fanden es ja in den Vereinigten Staaten auch sehr nett.


Krokowski: Ich muß sagen, die Niagara-Fälle waren wirklich sehr beeindruckend. Man bekommt direkt Höhenparanoia, also die unbegründete Furcht, der Hut würde einem sogleich vom Kopf und ins Wasser fallen, wenn man sich nach vorn lehnt.

Theiresias: Krokowski, Du trägst überhaupt keinen Hut.

Krokowski: Ja, aber wenn ich einen trüge, hypothetisch gesprochen also, hätte ich sicherlich das beklemmende Gefühl gehabt, er möge bei der nächsten Unvorsichtigkeit ins Wasser fallen. Hast Du nicht gesehen, wie all die Frauen ihre Handtaschen festgeklemmt haben und die Brillenträger hysterisch an ihre Brillen griffen? Der gleiche Effekt.

Theiresias: Wilde Spekulationen, Krokowski, ganz wilde Spekulationen. Außerdem sollst Du, wenn wir schon mal an den Niagara-Fällen sind, Dich doch nicht am Leid von Handtaschen- und Brillenträgern belustigen, sondern die Wasserfälle anschauen! Man fährt doch auch nicht nach Delphi, um sich dort Schmetterlinge anzuschauen!

Krokowski: Wo wir schon beim Thema Delphi sind, Du hast doch als blinder Seher auch prophetische Kräfte, Theiresias. Wann siehst Du denn unser Abendessen näher rücken?

Theiresias: Es ist in greifbarer Nähe, denn ich habe auch schon Hunger. Laß uns ins den Casino-Sündenpfuhl gehen, der über den Fällen thront, dort gibt es sicherlich eine nette Frittenbude.

Auf dem Weg zur Frittenbude kommen Theiresias und Krokowski an einem Kino vorbei. Zumindest scheint es ein Kino zu sein.


Krokowski: Theiresias, schau mal, ein Kino! Allerdings ist es kein normales Kino, sondern ein 3D/4D Kino!

Theiresias: Der Eingang in die vierte Dimension! Endlich habe ich ihn gefunden!

Krokowski: Ich möchte Deine Freude ungern trüben, aber magst Du mir erklären, was die vierte Dimension überhaupt ist?

Theiresias: Das ist doch ganz einfach, denn betrachtet man den D'Alembert-Operator \Box mit
\Box=\frac{1}{c^2}\frac{\partial^2}{\partial t^2}-\vec\nabla^2,
so ist zu erkennen, dass man auch abkürzend
\Box=\partial_\mu \partial^\mu

schreiben kann, wenn folgende zwei Vierervektoren eingeführt werden:

\partial_\mu=\left(\frac{1}{c}\frac{\partial}{\partial t},\vec\nabla\right)
\partial^\mu=\left(\frac{1}{c}\frac{\partial}{\partial t},-\vec\nabla\right)
In diesem Fall tritt die Zeit als vierte Dimension auf, die Metrik ημν muss also eine 4\times 4-Matrix sein.
Krokowski: Kannst Du das vielleicht nochmal wiederholen?

Theiresias: Ich erkläre es auch gern etwas allgemeinverständlicher. Es ist nämlich ganz einfach: in der Physik ist die vierte Dimension - zumindest nach dem Brockhaus - die Bezeichnung für die Zeitkoordinate, die in der Relativitätstheorie die drei räumlichen Koordinaten formal zur vierdimensionalen Raumzeit ergänzt und zusammen mit ihnen in der speziellen Relativitätstheorie den Minkowski-Raum aufspannt.

Krokowski (gequält lachend): Krokowski-Raum, sehr gut! Du machst aber auch Scherze. Ich dachte ja immer, die vierte Dimension hätte etwas damit zu tun, sich vorzustellen, in Punkten, Strichen, Quadern oder Quadraten zu leben.

Theiresias: Das hast Du bestimmt von irgendeinem pseudowissenschaftlichen Eso-Seminar. Aber Du meinst bestimmt den Hyperwürfel. Den gibts auch.

Krokowski: Aber jetzt bitte noch mal verständlich: Was ist die vierte Dimension?

Theiresias: Also Krokowski, wenn es nicht gerade um Seelenzergliederung und Liebe gehst, hast Du wirklich keinerlei wissenschaftliches Niveau. Deshalb jetzt mal auf Deinem Niveau: Die vierte Dimension ist eine Katze, die eingerollt am Rand des Universums schlummert, das seinerseits entweder ein riesiger Ball oder eine Wärmflasche ist.

Krokowski: Jetzt hab ich's verstanden! Warum hast Du das denn nicht gleich gesagt und mich stattdessen mit ellenlangen Formeln gequält? Und wieso hast Du die Katze, also die vierte Dimension gesucht? Ich dachte immer, Theiresias interessiere sich hauptsächlich für den Hades.

Theiresias: Ja, aber die Hölle ist wohl auch eine hübsche zusätzliche Dimension; vollkommen unbehelligt von Raum und Zeit.

Krokowski: Genau, und da treffen wir uns dann wieder, zusammen mit G.W. und Michael Moore. Davor gehen wir aber noch in die Frittenbude. Und zwar jetzt!

Mittwoch, 4. Februar 2009

"Papst wäscht Hände in Unschuld"

Tagesschau.de!

Soeben durfte Krokowski hier Deinen Bericht lesen, nach dem der Papst bezüglich der Holocaust-Leugnung des Bischof Williamson seine Hände in Unschuld wasche. "Der Papst habe von Williamsons Schoah-Erklärung nichts gewusst, hieß es weiter."


Nun ist es ja bekannt, daß sämtliche Deutschen während des Dritten Reichs nichts, aber auch gar nichts von Konzentrationslagern und Judenverfolgungen gewusst haben. Aber darum soll es nicht gehen. Viel interessanter findet Krokowski das Bild, das Tagesschau.de in ihrem Artikel verwendet: Der Papst wäscht seine Hände in Unschuld. Dunkel erinnert sich Krokowski, daß da doch schonmal was war, mit einem Römer, der seine Hände in Unschuld gewaschen hatte und einem Juden, der anschließend dran glauben mußte; gekreuzigt, gestorben und begraben undsoweiter. Möchte tagesschau.de Krokowski jetzt gar sagen, daß Benedetto_16, der Deutschen liebster Römer, Mitschuld trage an der Judenverfolgung? Und in echt gar nicht Joseph Ratzinger, sondern ganz unbayerisch Pontius Pilatus heißt?

Fände das doch etwas radikal für die öffentlich-rechtlichen,
Krokowski

Mittwoch, 28. Januar 2009

Ordnung auf Deutschlands Straßen

So ist es richtig: Autos bitte stets getrennt nach Farbe parken. Erst die roten, dann die silbernen. Ordnung ist schließlich ein Wert an sich.

Dienstag, 13. Januar 2009

Trittsicher

Facebook, vielfach geschmähtes, vielfach geliebtes Internetportal und Web 2.0 Imperium, das du alle Rekorde brichst,
auch was deine deutschsprachige Startseite anbetrifft, bist du mal wieder spitze, denn - seien wir ehrlich - diese Seite steht nun wirklich an der Spitze der Liste mit den bescheuertsten der bescheuerten Startseiten.

So mag es zwar sehr schön sein, daß Facebook Krokowski ermöglicht, mit den Menschen in Krokowskis Leben in Verbindung zu treten, aber ist Krokowski nicht ohnehin schon in Verbindung mit den Menschen in Krokowskis Leben, ja wären diese Leute etwa gar nicht in Krokowskis Leben, wenn diese nicht mit ihnen in Verbindung stünde bzw. einst in Verbindung getreten wäre und mit ihnen kommunikative Inhalte getauscht hätte, also mal das ein oder andere Wort gesagt hätte?

Aber nimms dir nicht zu Herzen, Facebook, denn selbst der Überprotestant Paul Gerhardt betitelte eines seiner Kirchenlieder mit "Nun laßt uns gehn und treten", was bereits seit Jahrhunderten größere Erheiterung hervorruft. Das mit dem Treten hat aber auch seine Tücken.

Freitag, 19. Dezember 2008

Veteranen post 1332

Eigentlich wollte Krokowski ja keine Scherze mehr auf Kosten unserer transatlantischen Freunde machen. Über die "Veterans of Foreign Wars post 1332"-Gedenkstätte hatte sich Krokowksi aber doch sehr gefreut und sich gleich in der üblich lebhaften Phantasie ausgedacht, welche Kriege denn aus amerikanischer Sicht nach 1332 im Ausland geschlagen wurden. Und natürlich freute es sie, daß endlich auch einmal der Geschichte der Native Americans gedacht wurde und sich die amerikanische Gedenkkultur nicht wie sonst üblich auf die Nachfahren der Mayflower beschränkte.


Krokowski gedachte also fleißig den Veteranen, als sich ihr unglücklicherweise der Gedanke aufdrängte, daß "Post 1332" nicht als Jahresangabe mit lateinischem Anstrich, sondern schlicht als Lokalangabe gemeint war und als Department Vermont Bennington County gelesen werden sollte. Krokowski muß sich wohl doch noch bei Gelegenheit tiefergehend mit der Geschichte der Vereinigten Staaten beschäftigen.

Montag, 3. November 2008

Leserschaft!

Ja, liebe Leserinnen und Leser, Sie dürfen natürlich auch mitmachen beim parteilichen Werbetexten. Einsendungen bitte an dr.krokowski @ gmail.com. Die Gewinnerphrasen werden bei Gelegenheit und je nach Lust und Laune an dieser Stelle prämiert. Als Gewinnprämie könnte Krokowski lediglich ihren Ramsch anbieten, aber den möchte sie der geneigten Leserschaft lieber nicht zumuten. Krokowski verzichtet deshalb auf das Ausschreiben einer Gewinnprämie. Viel Spaß trotzdem.

Neue Slogans für Parteien - Heute: Die SPD

Gerecht soll es zugehen im Lande. Deshalb wird Krokowski nicht nur tätig, um neue Werbeslogans für Die Linke zu suchen, sondern widmet sich heute den krisengebeutelten Sozialdemokraten. Wie wäre es denn zum Beispiel mit:

"SPD - Für mehr Freude an Demokratie"
(zum Beispiel hier oder dort)

Hübsch auch:

"SPD - Der Einzelne macht den Unterschied" und "SPD - Entdecken Sie den Brutus in Ihnen"
(ebenfalls hier oder dort)

Oder warum nicht gleich:

"SPD - Kabale und Genossenliebe
(
Trinken Sie! Trinken Sie! Der Trank wird Sie kühlen.)"
(besonders geliebt: Er, klar)


Na gut, bleiben wir beim Bewährten. Halten wir es also mit Willy Brandt und seinem Satz

"Wir wollen mehr Demokratie wagen."

Auch schlecht? Die Folgen der Demokratie sind für manche in der SPD "menschlich eine Katastrophe"? Tja dann kann Krokowski leider auch nicht weiterhelfen. Es bleiben: Fragen über Fragen.

Samstag, 1. November 2008

"Die Linke"!

Krokowski weiß, daß die Partei "Die Linke" nicht gerade vor Kreativität sprüht. Tatort-Kommissar Ehrlicher (auch bekannt als Peter Sodann) soll ehrliche Politik machen, also Bundespräsident werden. Peter Sodann sei nämlich - sofern man der Pressemitteilung der Linken glaubt - "als Repräsentant für die Bundesrepublik Deutschland in mehrfacher Hinsicht besonders geeignet. Er ist ein hervorragender Schauspieler und Regisseur" (Quelle: Pressemitteilung vom 14.10.08 von Lothar Bisky, Gregor Gysi und Oskar Lafontaine). Diese Pressemitteilung ist in der Tat sehr aufschlußreich und - sofern man sich dieses Adjektiv in diesem Kontext nicht verkneifen kann - durchaus ehrlich, da sie impliziert, daß man als PolitikerIn der Linken hauptsächlich Dramen und Skandale inszenieren und glatt und gewandt als SchauspielerIn in jede neue Rolle schlüpfen können muß. Zwei Schlüsselqualifikationen also.

Daß Einfallsreichtum nicht gerade zu den Schlüsselqualifikationen der Linken gehört, zeigt sich aber nicht nur an der Kandidatur des Herrn Sodanns für den Bundespräsidentenposten, sondern in regelmäßigen Abständen im Wahlkampf. Wer in einem Land wohnt, in dem kürzlich Landtags-oder Kommunalwahlen stattfinden, wird sich an Plakate wie "Zukunft für Kinder" und "Privatisierung stoppen" im Einheitsdesign erinnern.

So kann das nicht weitergehen. Krokowski hat folglich an ihrem Frühstückstisch den Wettbewerb "Endlich mal anständige Slogans für Parteien: Teil I: Die Linken" ausgerufen. Sieger wurde der Slogan "Für Soziale Marxwirtschaft". "Das Kapital" verkauft sich momentan ohnehin ganz gut.

Montag, 20. Oktober 2008

Theiresias und Krokowski auf Reisen. Heute: In Antwerpen.

Theiresias und Krokowski schlendern durch die Fußgängerzone von Antwerpen.

Krokowski: Ich wußte gar nicht, daß Du so ein großer Tunnelfreund geworden bist, Theiresias. Ich muß übrigens sagen, daß ich wirklich sehr froh war, als ich dich im Kaisertal endlich dazu bewegen konnte, von der Tunneleinfahrt fort zu gehen, schließlich mußte ich die ganze Zeit daran denken, wie im April ein ICE entgleiste, weil eine Herde Schafe in der Tunneleinfahrt stand.

Theiresias: Aber so schlimm war das Unglück doch gar nicht; na gut, 19 Menschen wurden verletzt, aber ich bin mir sicher, daß schon pro Tag mehr als 19 Menschen einen mittelschweren Tobsuchtsanfall erleben, weil die Bahn mal wieder unerklärbare Mätzchen macht.

Krokowski: Für den ICE war das Unglück vielleicht nicht so schlimm, aber für die Schafe schon, die wurden nämlich in ihre Moleküle zerfetzt. Und wir wären im Kaisertal nicht der ICE, sondern eindeutig die Schafe gewesen! Aber wir haben es glücklicherweise ja überlebt. (Theiresias seufzt, und selbst Krokowski findet, daß sie jetzt genug Moral gepredigt hat. Kurze Pause. Danach versöhnlicher:) Wie hat Dir denn der hiesige ICE- und schaffreie Fußgängertunnel gefallen? Immerhin geht er unter der ganzen Schelde hindurch, und die ist hier ja ganz schön breit.


Theiresias: Ja, der war schon ganz nett. Aber ich frage mich, warum die Antwerpener überhaupt einen Tunnel unter dem Fluß gegraben haben, schließlich scheint es, daß er lediglich von Touristen frequentiert wird. Wenn überhaupt.

Krokowski: Ich glaube, die andere Seite des Flusses ist ziemlich langweilig. Da gab es ja gar nichts, abgesehen von einem Spielplatz.

Theiresias: Der war dafür umso lustiger. Aber du hast recht, man bleibt zwar aus Verpflichtung zehn Minuten auf der anderen Flußseite, aber damit hat man auch genug gesehen.

Krokowski: Beim Channel Tunnel verhält es sich ja auch ähnlich. Man ist doch sehr froh, wenn man wieder in Frankreich ist, nicht mehr ständig fürchten muß, von auf der falschen Seite fahrenden Autos überfahren zu werden und man auch nicht mehr verhungern muß.

Theiresias: Vorurteile, nichts als Vorurteile! Ich muß schon sagen, Krokowski, von Dir als ---

Theiresias und Krokowski bleiben wie angewurzelt stehen. Die Konversation wird durch ungläubiges Starren unterbrochen. Erst nach etwa drei Minuten fangen sich Krokowski und Theiresias und finden erste Sprachbrocken wieder.


Krokowski (stammelnd): Thei-, Thei-, Thei-,

Theiresias (aushelfend): Theiresias?

Krokowski (entgeistert): Theiresias, was machen die beiden Herren?

Theiresias: Sie lassen rohe Eier auf sich werfen, aber weil sie nicht den ganzen Schleim im Gesicht haben wollen, schützen sie ihr Gesicht mit einem Vogelkäfig.

Krokowski: Und warum machen sie das?

Theiresias: Wenn Du mich fragst, Krokowski, wollen die beiden damit auf die desaströse Lage der mitteleuropäischen Hühner aufmerksam machen. Das gemeine Huhn wird noch viel zu häufig in Käfigen unter grausamsten Bedingungen gehalten und in einem medikamentösen Schnellverfahren dazu gebracht, möglichst viele Eier zu legen und dabei gleichzeitig möglichst fett zu werden. Zudem sind Experimente am Laufen, um den Goldgehalt der Eier zu erhöhnen und die Hühner gleichzeitig zum Milchproduzieren zu veranlassen.

Krokowski: Für viel plausibler halte ich den Gedanken, daß die beiden gegen die Lebensmittelverschwendung in den westlichen Ländern protestieren wollen. Ständig werden Lebensmittel in den Müll geworfen, obwohl das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht einmal erreicht oder gerade um ein paar Tage überschritten wurde. Wir bringen den Lebensmitteln nicht mehr die Wertschätzung entgegen, die ihnen gebühren. Dabei ist das Hungerproblem in der Welt noch lange nicht gelöst!

Theiresias: Das ist ja nun blanker Unsinn. Kein Mensch würde auf einen solchen Protest auf derartige Weise vorbringen!

Krokowski: Wollen wir wetten?

Theiresias: Ach Krokowski, jetzt hast Du mich an meiner Schwachstelle gepackt. Und das weißt Du auch genau! Also gut. Falls meine Theorie stimmt, machst du die Yoga-Pose "Der Hahn" und krähst dabei Kikeriki.

Krokowski: Und falls meine Theorie stimmt, ist das Dein Job. Ich geh die beiden Herren mal fragen, gegen was oder wen sie denn nun protestieren. Aber ich muß schon bemerken, daß ich es vorbildlich finde, wenn sich auch die jüngeren Generationen für politische Themen begeistern und all ihre Kreativität in Protestaktionen wie diese stecken können!

Krokowski geht zu den beiden und redet mit ihnen. Als sie wieder kommt, zieht sie eine Grimasse. Theiresias schaut gespannt.

Krokowski: Es ist ein Aufnahmeritual für eine Studentenverbindung.

Theiresias: Dann gehen wir jetzt Schokolade kaufen.

Kein richtiges Leben im falschen

Lang ist es her, daß Teddy Adorno in seinen Minima Moralia den Satz "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" schrieb. Dennoch hat dieser Satz Krokowski in jedem zweiten Seminar verfolgt, in dem die Fraktion der kritisch Denkenden anwesend war. "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" ist das Totschlagargument und die Moralkeule, die in jedem Kontext einsetzbar ist, gegen die nicht argumentiert werden kann und darf und die jede weitere Diskussion überfüssig zu machen pflegt, denn was soll man darauf auch noch sagen?

Die geneigte Leserin und der geneigte Leser werden merken, daß Krokowski in dieser Hinsicht etwas vorgeschädigt ist, weshalb sie sich umso mehr gefreut hatte, als sie eines Tages feststellen durfte, daß Robert Gernhardt ein ganzes Buch zum Thema "Es gibt kein richtiges Leben im valschen" geschrieben hatte. Ab der Lektüre des Buches war Krokowski übrigens wieder halbwegs versöhnt mit den "kein richtiges Leben im falschen"-Predigern und versuchte sich auch selbst ab und an in der Zusammenstellung von "kein richtiges X im falschen Y", was sich - wie üblich beim Phrasendreschen - als überaus amüsant gestaltete.

Offensichtlich übt sich aber nicht nur Krokowski in dieser Disziplin. PeterLicht beispielsweise singt auf seiner neuen Platte "Melancholie und Gesellschaft" über Körper und Sexualität in der Werbung und bittet alle Produkteschaffenden "nie mehr Sexualität zeigen, bitte nie mehr und nirgendwo im Zusammenahng mit euren Produkten, bitte nie mehr Haut und nie mehr Po - Bitte Licht ausmachen und schweigen!" Am Ende des Stücks kommt Herr Licht auch noch auf Adorno zu sprechen. "Es gibt keinen wahren Po im falschen", singt er - und Krokowski hat damit ihre "Es gibt kein richtiges Leben im falschen"-Allergie zumindest momentan überwunden.

Sonntag, 12. Oktober 2008

Loefl-Test II

Nachdem Krokowski unlängst eine Aufgabe des Loefl-Tests ausgeschrieben hat, ist es nun an der Zeit, die beste Einsendung zu küren. Die Ehrung geht an den blinden Seher und seine Abhandlung, die den Unterschied zwischen Yoghurtklein- und -großgefäßen berücksichtigt. Krokowski gratuliert sehr herzlich!

Samstag, 11. Oktober 2008

Heiß begehrt


Wer wäre da nicht auch gerne Karl-Heinz...

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Loefl-Test

Aufgabe im Loefl-Test: "Schreiben Sie ein Essay (ca. 300 Wörter) über folgende Frage: Ist es besser, den Yoghurt mit einem großen oder mit einem kleinen Loefl zu essen?"

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Finanzmarktkrise

Nachdem es seit geraumer Zeit Fernreisen bei Lidl und Handy-Prepaid-Karten bei Aldi sowie Kredite und Autoversicherungen beim Bekleidungsriesen mit dem schlechten Geschmack in Bezug auf Außenfassaden C&A gibt und man das weiter nicht auffällig findet, war es ja eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis das Finanzsystem ins Schwanken kommt. Denn C&A ist - folgt man bösen Zungen - die Abkürzung für Cheap & Aweful, und welch Kredite und Finanzprodukte aus einer Cheap & Aweful -Geschäftsideologie resultieren, mag sich der geneigte Leser sowie die geneigte Leserin selbst ausmalen.

Nun darben also die Banken und Krokowski hofft, daß die Finanzmarktkrise auch die Werbestragen der Norisbank getroffen hat, die mit ihrer Werbung "Glück allein macht auch nicht glücklich" vor etwa einem Jahr den Gipfel der Dummheit, Ignoranz und des Reduktionismus aller Freuden auf das Zählbare, Mathematisierbare und Geldwerte erreicht haben.
Nach langen Überlegungen, was diese Werbung sagen wollte, kam Krokowski zwar zum Ergebnis, daß Nonsense auch in der Werbung grundsätzlich begrüßenswert sei, sich diese Anzeige jedoch nicht als Ausdruck netten Unfugs, sondern als intelligenzbefreiter Ausdruck völliger Ahnungslosigkeit darstellte. Ewige Verdammnis wäre hierfür eine noch recht milde Strafe.

Nun will Krokowski jedoch nicht so prinzipienstreng und fundamentalistisch sein und gibt deshalb an dieser Stelle ihren Vorschlag für die Lösung der Finanzmarktkrise bekannt. Die geneigte Leserin und der geneigte Leser mögen mit Krokowski noch einmal den Blick auf die allseits beliebte Discounter-Kette Aldi werfen. Aldi verkauft nicht nur ein paar Lebensmittel, sondern auch Outdoorjacken, Computer, Herrenoberbekleidung, Schuhe, Heimwerkerutensilien, Fernreisen und alles andere, was man sich überhaupt vorstellen kann. Die Kundschaft findet das nicht seltsam, sondern hat sich derart daran gewöhnt, daß montags und donnerstags, wenn die "Aktionsware" eintrifft, gerne Schlachten vor und in den Märkten stattfinden, um die neuesten Fahrräder, Schultüten und Geschenkpapierrollen zu ergattern.
Schlachten vor und in Banken sind jedoch überaus rar. Folglich sollten die Banken von den erfolgreichen Discountern lernen und neben ihrem Stammgeschäft, dem Handeln mit "Finanzprodukten" auch das Geschäft verfolgen, das von den Discountern ursprünglich ausschließlich betrieben wurde, heute jedoch von ihnen sträflich vernachlässigt wird: den Konservenbüchsenhandel. Montags und donnerstags wäre zudem der Verkauf des Klassikers von C&A, dem 69 Euro teuren Polyester-Herrenanzug (hier im C&A-Shop) denkbar.


Natürlich zum vergünstigten Preis von 68 Euro und 100 Cent, schließlich will auch die Schnäppchenjägerseele angesprochen werden. Und bei den hier erzielbaren Milliardengewinnen sind dann ein paar ewig Geld ansaugende schwarze Finanzlöcher auch kein großes Problem mehr. Im Notfall kann man sie auch einfach mit Polyester-Anzügen zustopfen.

Freitag, 3. Oktober 2008

Kurzkritik zum "Baader-Meinhoff-Komplex"

Während des Besuchs des Kinofilms "Der Baader-Meinhoff-Komplex" überfiel Krokowski das unstillbare Verlangen, sofort zu BurgerKing zu gehen, um genüßlich einen Whopper zu essen und eine Cola zu trinken. So viel zu den Fernwirkungen der RAF-Ideologie.

Kaffee II

Bei unseren transatlantischen Freunden ist Coffee Togo bekanntermaßen überaus beliebt. Gerne und viel wird über die dortige Beschriftung der Kaffeebecher gelästert, die die Warnung "Caution! Contents may be hot" enthalten muß, damit sich die Kaffeetrinker in Acht nehmen und nicht völlig überrascht sind, wenn sich der Inhalt des Kaffeebechers doch recht unangenehm heiß anfühlt, wenn er über Hosen, Jacken und T-Shirts verschüttet wird.

Weniger bekannt ist jedoch, daß die Kaffebecheraufschriften nicht nur warnen, sondern gerne auch die amerikanische Liebenswürdigkeit ausdrücken. So las Krokowski auf ihrem Becher beispielsweise das Kosewort "Sweetheart" und wartet nun darauf, endlich auch auf deutschen Kaffeebechern als "Liebchen" angesprochen zu werden.


Die einzige Ansprache, die Krokowski herzulande freilich kaffeehalber erhielt, war eine Aufforderung, die sich im Literaturhaus München in Krokowskis Kaffeetasse zeigte, nachdem der Kaffee zu neige gegangen war. "Mehr Erotik, bitte!", wurde Krokowski dort aufgefordert, aber sie hatte dann doch keine Lust, sämtliche Barockkirchen der Landeshauptstadt abzuklappern, um sich nackte Putten anzusehen.

Montag, 22. September 2008

Kaffee

Krokowski fragt sich, wann es endlich Coffee Angola gibt, nachdem man schon an jeder Ecke Coffee Togo kaufen kann.

Donnerstag, 28. August 2008

Landliebe

Krokowski saß in der Bahn, die sie zu ihrem Flug in das Land unserer transatlantischen Freunde bringen sollte, und da ihr Flug recht früh ging und Krokowski noch nicht gefrühstückt hatte, aber sich auch nicht auf die Dreieckssandwichs des BordBistros verlassen wollte, hatte sie sich einen Joghurt eingepackt. Einen Löffel hatte sie in weiser Voraussicht ebenfalls eingepackt, denn sie wollte die Mitreisenden nur sehr ungern mit dem Anblick des Joghurt aus dem Becher Schlabberns belästigen, was im Allgemeinen eine recht unansehliche Sache zu sein pflegt.

Während Krokowski also aß, wanderten ihre Gedanken zu den beliebten Einreisebestimmungen der USA. Ist die Einfuhr von Drogen und anderen berauschenden Substanzen bereits verständlicherweise streng verboten, so ist die Einfuhr von Lebensmittel allerallerallerstrengstens verboten. "We regret that it is necessary to take agricultural items from your baggage. They cannot be brought into the United States because they may carry animal and plant pests and diseases. Restricted items include meats, fruits, vegetables, plants, soil, and products made from animal or plant materials.", schreibt beispielsweise die staatliche Seite http://www.cbp.gov.
Krokowski blickte also auf ihren Joghurt, von dort zum Löffel, wieder zurück zum Joghurt und blieb dann blickenderweise am Löffel hängen. Reichte es wohl, wenn sie diesen gut abschlabberte oder mußte sie ihn in der Bahntoilette spülen, um ihn nicht lebensmittelkontaminiert und ohne große Bedenken in das Reisegepäck stecken zu können?

Dienstag, 19. August 2008

Sommerschlußverkauf in der Rüstungsindustrie

Krokowskis Lieblingsheimatland produziert bekanntermaßen so viele Panzer, daß selbst alle Innenminister zusammen kaum Einsatzgebiete für sie finden könnten. Aus diesem Grund müssen die Panzer also exportiert werden; sehr gerne beispielsweise in die Türkei. Krokowski muß zugeben, daß sie auf der Galeere unter anderem auch für den Rüstungsexport rudern mußte, auch wenn sie bei der Betriebsbesichtigung längere Zeiten mit ihrem Ruderbankgefährten über die Frage diskutieren mußte, was liebenswerte Tiere wie Füchse und Leoparden mit Metallteilen in Größe einer Zehncentmünze anzufangen pflegen. Künstliche Hüften?

Nachdem Butterberge und Milchseen langsam abgetragen wurden, scheint sich nun ein Panzergebirge mitten in Europa zu bilden. Damit stellt sich die Frage, was man praktischerweise mit all den Panzern machen könnte. Andere Länder wie Rußland sind Vorreiter in der kreativen Lösungsfindung; mitten auf dem Roten Platz in Moskau steht beispielsweise seit Jahrzehnten ein Panzer, dessen äußeres Erscheinungsbild nur gerinigfügig verändert wurde. Das Innere wurde zur Attraktivitätssteigerung mit der wächsernen Leiche eines berühmten Mannes bestückt, so daß dieser Panzer nun eine der touristischen Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt darstellt.


Da es in Deutschland aber nicht genug berühmte Leute gibt, die einbalsamiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnten, da Willi Brandt bereits versteinert wurde und nun die SPD-Zentrale ziert und Helmut Kohl dem Ableben beharrlich trotzt, geht man hierzulande einen anderen Weg und verramscht die übriggebliebenen Panzer.


Falls man aus nicht nachvollziehbaren Gründen keinen Panzer zum Schnäppchenpreis von 9.95 Euro erwerben möchte, weil angeblich das Wohnzimmer zu klein sei, gibt es auf dem Grabbeltisch daneben übrigens auch noch Gartenzwerge zum Selberanmalen. Der Kunde hat also freie Wahl, ob er seinen Garten lieber mit zwergenaufstandungefährdeten, aber nachbarschaftsaggressionserweckenden Gartenzwergen oder gleich mit einem hübschen Pänzerchen zieren möchte. Sehr gut würde Krokowski auch die Kombination der beiden gefallen, also eine Gartenzwergsiedlung auf dem Panzer. Dies würde wie wenig anderes die gerne in Schmonzetten verwendete Allgemeinfloskel "My home is my castle" illustrieren, wobei klargestellt wäre, daß das castle schließlich auch verteidigt werden will. Von der Gartenzwergarmee natürlich.